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#17 | Vitamin D – Mythos oder Alleskönner?

Kaum eine Labor Untersuchung wird von Patienten so oft nachgefragt, wie die Bestimmung des Vitamin D-Spiegels. Der Vitamin D-Spiegel wird bei Abklärung vieler Befindlichkeitsstörungen gewünscht, wie bei Erschöpfung, Haarausfall oder gehäuften Infekten. 

Wir sprechen über die aktuelle Studienlage zu Vitamin D und kommen immer wieder zu dem Schluß, dass ein gesundheitsfördernder Spaziergang durch die Nachmittagssonne nicht zu ersetzen ist. 

Quellen

  • Mitteilung Nr. 015/2021 des BfR vom 14. Mai 2021
  • Vitamin D and Muscle Health: A Systematic Review and Meta-analysis of Randomized Placebo-Controlled Trials. Journal of Bone and Mineral Research 2021
  • Supplemental Vitamin D and Incident Fractures in Midlife and Older Adults. N Engl J Med 2022
  • A Decisive Verdict on Vitamin D Supplementation. N Engl J Med. 2022
  • Intra-Trial Mean 25(OH)D and PTH Levels and Risk of Falling in Older Men and Women in the Boston STOP IT Trial. J Clin Endocrinol Metab 2022

Die Folge wurde aufgenommen am 19.12.2022

2 thoughts on “#17 | Vitamin D – Mythos oder Alleskönner?

  1. Jutta Eberhardt sagt:

    Vielen Dank für diese Folge zu Vitamin D.
    Drei Fragen blieben für mich offen:
    Was raten Sie den Menschen in den Wintermonaten, wenn man nicht kurzärmlig und ggf auch mit Schal unterwegs ist? Und: Mittlerweile sind viele Tagescremes mit UV Schutz ausgestattet, meist Faktor 15. Sollte man diese meiden?
    Außerdem: ist spazieren bei Tageslicht – also auch bei bewölktem Himmel/Regen – ausreichend oder sollte es Sonnenlicht sein?
    Vielen Dank für eine kurze Ergänzung.
    Viele Grüße

    1. Hallo Frau Eberhardt,

      Es genügt nach derzeitigen Erkenntnissen, in den Monaten März bis Oktober Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche der Hälfte der minimalen sonnenbrandwirksamen UV-Dosis, 0,5 MED auszusetzen, also der Hälfte der Zeit, in der man sonst ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde.
      Haben wir vielleicht im Podcast nicht erwähnt: Wenn man in diesen Monaten etwas Sonne tankt, wird genug Vitamin D produziert und gespeichert, dass man auch in den Wintermonaten “versorgt” sein sollte. Bei hohem Risiko für Vitamin-D-Mangel und Osteoporose empfiehlt sich aber eine Vitamin D-Supplementation von 800 IE täglich.
      Dass die Verwendung einer Tagescreme mit LSB 15 oder höher zu Vitamin D Mangelzuständen führt, ist nicht belegt, und meiner Meinung nach auch eher unwahrscheinlich (zumal man sie in der Regel ja auch nur im Gesicht aufträgt, eher seltener auf Händen und Unterarmen).
      Für die Vitamin D-Bildung ist UV UV-B Strahlung wichtig, welches durch Wolken nicht sehr stark weggefiltert wird – die Vitamin D-Bildung funktioniert also auch bei bewölktem Himmel.

      Viele Grüße,
      Dr. med. Christian Köhler

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